Fachleute gehen davon aus, dass unser Wirtschaftssystem zunehmend anfälliger wird für Krisen. Sie glauben, dass es in naher Zukunft zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen wird. Denn die Verschuldung steigt stärker als die Wirtschaftsleistung; der Abbau der Schuldenstände und eine grundlegende Reform des Währungssystems werden nicht wirklich angegangen.
Viele Menschen machen sich deshalb große Sorgen um ihre Ersparnisse und um die Sicherung ihres Besitzstandes. Umsichtige Bürger halten es für dringend notwendig, sich mit dem Erwerb von Edelmetallen längerfristig gegen größere Risiken abzusichern und zum Beispiel physisches Gold oder Silber zu erwerben.
Zu den Edelmetallen zählen seit alters her Gold und Silber, auf die wir uns im Folgenden konzentrieren wollen. Außerdem gehören zu den Edelmetallen die im Laufe der letzten vier Jahrhunderte entdeckten Platinmetalle - neben Platin also auch Osmium, Rhodium Ruthenium und Iridium.
Edelmetalle zählen zu den Schwermetallen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich gut verarbeiten lassen. Deshalb gehören Gold und Silber auch zu den ältesten, von Menschen genutzten Metallen. Zum Beispiel konnte man nachweisen, dass schon 2000 Jahre v. Chr. in Ägypten Gold gefördert wurde. Gold und Silber fanden schon seit dem Altertum in erster Linie Verwendung für die Herstellung von Schmuck und Münzen. Edelmetalle gelten in Zeiten politischer Verunsicherung und in - von Inflationsängsten geprägten - wirtschaftlich unsicheren Zeiten als sichere Anlage. Sie dienen dann oft als Krisen- oder Ersatzwährung und als Inflationsschutz bei Geldentwertung.
Wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit und ihrer sehr guten Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme werden Edelmetalle – vor allem Silber – auch im industriellen Bereich zunehmend nachgefragt.
Gold ist weich und lässt sich besonders gut bearbeiten. Die Branche, in der rund zwei Drittel der Goldproduktion verarbeitet werden, ist die Schmuckindustrie. Ein anderer wichtiger Bereich, in dem Gold schon seit Urzeiten verwendet wird, ist die Zahn- und Dentaltechnik. Nur rund zehn Prozent werden für Sonderprägungen von Münzen benötigt.
Zunehmend wird Gold auch zu einem wichtigen Rohstoff für die industrielle Produktion. Denn das Edelmetall hat eine sehr gute Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme. Wichtigster Einsatzbereich ist die Elektroindustrie.
Name, Symbol, Ordnungszahl | Gold, Au, 79 |
Serie | Übergangsmetalle |
Gruppe, Periode, Block | 11, 6, d |
Aussehen | metallisch gelb |
CAS-Nummer | 7440-57-5 |
ATC-Code | V10AX06 |
Massenanteil an der Erdhülle | 0,004 ppm |
Atommasse | 196,966569(5) u |
Atomradius (berechnet) | 135 (174) pm |
Kovalenter Radius | 136 pm |
Van-der-Waals-Radius | 166 pm |
Elektronenkonfiguration | [Xe] 4f14 5d10 6s1 |
Austrittsarbeit | 5,1 eV |
1. Ionisierungsenergie | 890,1 kJ/mol |
2. Ionisierungsenergie | 1980 kJ/mol |
Aggregatzustand | fest |
Kristallstruktur | kubisch flächenzentriert |
Dichte | gemessen: 19,32 g/cm3 (20 °C); berechnet: 19,302 g/cm3 |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Magnetismus | diamagnetisch (Χm = −3,5 · 10−5) |
Schmelzpunkt | 1337,33 K (1064,18 °C) |
Siedepunkt | 3243 K[9] (2970 °C) |
Molares Volumen | 10,21 · 10−6 m3/mol |
Verdampfungswärme | 342 kJ/mol |
Schmelzwärme | 12,55 kJ/mol |
Schallgeschwindigkeit | 2030 m/s |
Spezifische Wärmekapazität | 128 J/(kg · K) |
Elektrische Leitfähigkeit | 45,5 · 106 A/(V · m) |
Wärmeleitfähigkeit | 320 W/(m · K) |
Oxidationszustände | −1, 0, +1, +2, +3, +5 |
Oxide (Basizität) | Au2O3 (amphoter) |
Normalpotential | 1,52 V (Au3+ + 3 e− → Au) |
Elektronegativität | 2,54 (Pauling-Skala) |
Eine Wertanlage in Gold gilt als sicher und beständig. Deshalb ist Gold bei Anlegern sehr beliebt und stark nachgefragt.
Die klassische Methode in Gold anzulegen, ist der Erwerb von physischem Gold, also der Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen. Goldbarren gibt es normalerweise in einer Größenordnung von einem Gramm bis zu einem Kilogramm.
Bei Münzen stehen die sogenannten Anlagemünzen im Mittelpunkt. Das sind in erster Linie der südafrikanische Krügerrand, der Maple Leaf aus Kanada und US-Goldmünzen. Die übliche Größe für Münzen ist die Feinunze mit einem Gewicht von 31,1 Gramm oder entsprechende Teilgrößen wie ½, 1/4, oder 1/10. Sowohl bei Barren wie auch bei Münzen ist die Stückelung von Bedeutung. Je kleiner die Teilgrößen, desto höher sind zwar die Kaufgebühren. Im Krisenfall ist man dadurch aber auch liquider.
Als Alternative zu physischem Gold gelten börsengehandelte Goldfonds. Sie werden normalerweise mit physischem Gold hinterlegt. Eine andere Möglichkeit sind Goldzertifikate, die jedoch nicht mit physischem Gold unterlegt werden. Kritiker sprechen deshalb oft von „Papier-Gold“. Wichtig ist außerdem: Zertifikate sind nachrangige Schuldverschreibungen. Im Falle eines Konkurses werden die Anleger erst nach den anderen Gläubigern berücksichtigt.
Silber gilt als das „Gold des kleinen Mannes“. Es zählt wie Kupfer zu den ältesten von Menschen genutzten Metallen. In Reinform ist Silber sehr weich. Das Edelmetall wird deshalb in einer Legierung mit Kupfer verwendet. Das vor allem in der Schmuckindustrie bekannte 925er „Sterling Silber“, ist eine Legierung mit einem Anteil von mindestens 92,5 Prozent Silber. Kupfer wird deshalb verwendet, weil es die Farbe des Silbers nicht verändert.
Die Bedeutung von Silber für die Schmuckbranche nimmt immer stärker ab, dafür wird das Edelmetall immer wichtiger für die Industrie. Denn Silber ist das Metall mit der höchsten Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme. Es lässt sich leicht verarbeiten und reagiert nur mit wenigen chemischen Substanzen. Bakterien und Keime können auf einer Silberoberfläche nicht überleben. Deshalb wird Silber vor allem in der Lebensmitteltechnik, der chemischen Industrie, der Pharmazie und in der Medizintechnik eingesetzt. Auch in der Fotoindustrie und in der Elektrotechnik wird Silber für Beschichtungen verwendet. Die industrielle Nachfrage macht bei Silber inzwischen rund 50 Prozent aus.
Name, Symbol, Ordnungszahl | Silber, Ag, 47 |
Serie | Übergangsmetalle |
Gruppe, Periode, Block | 11, 5, d |
Aussehen | weißglänzend, metallisch |
CAS-Nummer | 7440-22-4 |
ATC-Code | D08AL30 |
Massenanteil an der Erdhülle | 0,079 ppm |
Atommasse | 107,8682(2) u |
Atomradius (berechnet) | 160 (165) pm |
Kovalenter Radius | 145 pm |
Van-der-Waals-Radius | 172 pm |
Elektronenkonfiguration | [Kr] 4d105s1 |
Austrittsarbeit | 4,26 eV |
1. Ionisierungsenergie | 731,0 kJ/mol |
2. Ionisierungsenergie | 2070 kJ/mol |
3. Ionisierungsenergie | 3361 kJ/mol |
Aggregatzustand | fest |
Kristallstruktur | kubisch flächenzentriert |
Dichte | 10,49 g/cm3 (20 °C) |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Magnetismus | diamagnetisch (Χm = −2,4 · 10−5) |
Schmelzpunkt | 1234,93 K (961,78 °C) |
Siedepunkt | 2483 K[7] (2210 °C) |
Molares Volumen | 10,27 · 10−6 m3/mol |
Verdampfungswärme | 254 kJ/mol |
Schmelzwärme | 11,3 kJ/mol |
Schallgeschwindigkeit | 2600 m/s |
Spezifische Wärmekapazität | |
Aggregatzustand | fest |
Kristallstruktur | kubisch flächenzentriert |
Dichte | 10,49 g/cm3 (20 °C) |
Mohshärte | 2,5 bis 3 |
Magnetismus | diamagnetisch (Χm = −2,4 · 10−5) |
Schmelzpunkt | 1234,93 K (961,78 °C) |
Siedepunkt | 2483 K (2210 °C) |
Molares Volumen | 10,27 · 10−6 m3/mol |
Verdampfungswärme | 254 kJ/mol |
Schmelzwärme | 11,3 kJ/mol |
Schallgeschwindigkeit | 2600 m/s |
Spezifische Wärmekapazität | 235 (25 °C, Druck konst.) J/(kg · K) |
Elektrische Leitfähigkeit | 61,35 · 106 A/(V · m) |
Wärmeleitfähigkeit | 430 W/(m · K) |
Elektrische Leitfähigkeit | 61,35 · 106 A/(V · m) |
Wärmeleitfähigkeit | 430 W/(m · K) |
Oxidationszustände | +1, +2, +3 |
Oxide (Basizität) | Ag2O, Ag2O2 (amphoter) |
Normalpotential | 0,7991 V (Ag+ + e− → Ag) |
Elektronegativität | 1,93 (Pauling-Skala) |