PROZYKLISCH ODER ANTIZYKLISCH – DAS IST HIER DIE FRAGE
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DIE WELT DER ECHTEN WERTE IN ZAHLEN
15. Juli 2022

Wer hätte gedacht, dass die beiden verrückten Jahre 2020 und 2021 noch getoppt werden können. Was sich auf unserer Weltbühne gerade alles abspielt, ist schon bemerkenswert. Man wird das Gefühl nicht los, dass sich das Karussell von Woche zu Woche schneller dreht. Und was machen die Rohstoffmärkte und insbesondere unsere ECHTEN WERTE? Sie spielen da richtig mit. Wir präsentieren Ihnen nachfolgend gleich vier Schlagzeilen, die belegen, dass es auch bei unseren sorgfältig ausgewählten Metallen ebenfalls jede Menge los ist…

SCHLAGZEILE 1: DIE DEUTSCHE BANK ENTDECKT DIE ROHSTOFFWELT

Ja, Sie haben richtig gelesen. Das Flaggschiff der deutschen Bankenwelt hat sich mal getraut, über den sonst üblichen Rohstoff-Horizont hinauszublicken und beleuchtet in einer aktuellen Studie tatsächlich auch den Markt der für die Masse eher unbekannten Strategischen Metalle. Dabei stellt die Deutsche Bank drei Thesen auf:

1.) Keine Rohstoffe – keine Transformation

Wenig überraschend stellt auch die Deutsche Bank fest, dass kommende Veränderungen innerhalb der Industrie aufgrund Digitalisierung und auch dem medial aufgebauschten Thema CO2 nur mit Strategischen Metallen und Seltenen Erden möglich sein wird. Die Deutsche Bank listet ganze 19 benötigte Schlüsseltechnologien samt erforderlicher Rohstoffe auf, unter denen auch unsere ECHTEN WERTE regelmäßig auftauchen. Gleichzeitig erhebt die Deutsche Bank keinen Anspruch auf Vollständigkeit bei ihrer Auflistung der Schlüsseltechnologien.

2.) Geopolitik und Nachhaltigkeit bringen neue Herausforderungen für die Rohstoffsicherheit in Deutschland mit sich

Ebenfalls wenig überraschend thematisiert die Deutsche Bank auch die Gefahr von Versorgungsengpässen bei Rohstoffen aufgrund länderspezifischer Angebotskonzentrationen. Man kann sich nicht vollständig dem Eindruck verwehren, dass gerade in Europa viele Länder in den letzten Jahren in Sachen Rohstoffsicherheit sich zu stark in Sicherheit gewogen haben – allen voran Deutschland. Verwunderlich deswegen, da die EU schon seit Jahren auf diese Problematik hingewiesen hat. Jedoch zeigen die letzten zwei Jahre sehr schmerzhaft, dass die Verlegung der Lagerhaltung auf die Straße eine fatale Entscheidung unserer Industrie war.

Die Deutsche Bank wagt in ihrer Studie bei ausgewählten Rohstoffen – darunter unsere ECHTEN WERTE Germanium und Kobalt – auch einen Blick ins Jahr 2040, wie sich die Nachfrage im Verhältnis zur Produktion von 2018 verändern könnte. Auch diese Prognosen sind Lesern unserer Newsletter schon längst bekannt.

3.) Vertikal denken – eine neue Rohstoffstrategie sollte die gesamte Wertschöpfungs- und Lieferkette berücksichtigen

Unter dieser These stellt die Deutsche Bank Maßnahmen vor, mit der die Industrie sich künftig von den Klammern der Rohstoffabhängig lösen könnte. Auch hier gibt es wenig, was für Leser unseres Newsletters wirklich neu wäre.

Fazit: Das wirklich außergewöhnliche an dieser Studie der Deutschen Bank ist weniger der Inhalt, sondern vielmehr die Tatsache, dass sich ein so großes Geldinstitut diesem Thema überhaupt gewidmet hat (zur Studie).

 

SCHLAGZEILE 2: DIE PREISENTWICKLUNG DER ROHSTOFFMÄRKTE

Wer regelmäßig zum Einkaufen oder zum Tanken geht, kann bestätigen, dass der Preisanstieg immer mehr Dynamik gewinnt. Allerdings bildet der Sprit eine Ausnahme: Hier dürften die aktuellen Preissteigerungen wohl eher weniger mit dem Rohstoff Öl zu tun haben. Denn der Ölpreis war in den Jahren 2007 – 2013 bis auf einen kurzen Einbruch auf einem ähnlichen Niveau wie aktuell. Jedoch ist uns nicht bekannt, dass damals der Liter Benzin bzw. Diesel mehr als zwei Euro kostete – zumindest nicht in Deutschland.

Die Metallpreise hingegen kennen tatsächlich mehr oder weniger nur noch eine Richtung – mit Ausnahme von den bereits 2020 ordentlich gestiegenem Silber und Platin. Auch wenn wir diese Entwicklung in gewisser Weise schon seit Jahren prognostizieren, ist die aktuelle Dynamik auch für uns alles andere als normal. Möglicherweise spielen da auch noch andere Gründe eine Rolle, als nur die beiden Großereignisse in den letzten beiden Jahren.

Ein Blick auf die letzten Preishochs aus 2011 bei den nachfolgend aufgeführten Rohstoffen ergibt aktuell ein sehr unterschiedliches Bild:

Wenig überraschend führt unsere Sondertranche T1 mit Indium und Gallium diese Übersicht von unten an. Die Auflage dieser Sondertranche im Jahr 2016 erwies sich im Nachhinein als Glücksfall. Denn die Rohstoffpreise hatten bis dahin den gröbsten Preisverfall bereits hinter sich.

Ähnlich – nur mit einer moderateren Dynamik – sieht es auch bei Germanium aus. Dies könnte daran liegen, dass Germanium im Gegensatz zu Indium und Gallium nicht wirklich von den negativen Auswirkungen des Betrugfalls Fanya Metal Exchange betroffen war.

Fazit: Wie in jedem Markt üblich greifen pauschalierte Aussagen wie „Der gesamte Markt ist nur am Steigen“ oder „alles ist schon viel zu teuer“ auch beim Metallmarkt ins Leere. Es gibt nach wie vor Metalle, die noch Luft zu ihren bisherigen Preishochs aus 2011 haben. Einige liegen preislich allerdings schon deutlich darüber. Wie es weiter geht? Gute Frage. Da wir immer noch auf der Suche nach der Bedienungsanleitung für die sagenumwobene Glaskugel sind, lassen wir diese Frage einfach mal so stehen 😉

Hilfreich ist sicherlich dem winterlichen Motto „wer streut, rutscht nicht aus“ auch bei der Metallauswahl zu folgen und sich mit verschiedenen ECHTEN WERTEN einzudecken.

 

SCHLAGZEILE 3: DIE FORTSCHREITENDE TECHNOLOGISCHE ENTWICKLUNG

Eine ähnliche Dynamik wie die Preise auf den Metallmärkten scheint sich auch auf den technologischen Fortschritts zu entwickeln. Neuigkeiten und Forschungsdurchbrüche in gefühlt allen Bereichen machen nahezu täglich die Runde. Leider wird nicht in allen Nachrichten erwähnt, durch welche Rohstoffe die eine oder andere Entdeckung erst möglich wurden.

Eine ganz bemerkenswerte Nachricht, die ganz ohne Erwähnung unserer ECHTEN WERTE auskommt, veröffentlichte die Webseite forschung-und-wissen.de unter der Überschrift “Koffer verwandelt Salzwasser per Knopfdruck in Trinkwasser“. Es braucht beim Lesen dieses Artikels nicht wirklich viel Fantasie, um zu erahnen, dass hierbei gleich mehrere unserer ECHTEN WERTE Familie mit von der Partie sind.

Jedoch finden sich trotzdem regelmäßig Berichte in den Medien, in den unsere ECHTEN WERTE Erwähnung finden.

Einige davon sind nachfolgend aufgeführt:

  • „Dieses flüssige Metall könnte weiche Elektronik verwandeln“ (Quelle: gamingsym.in)
  • „Schweizer Forscher machten Tumorzellen empfindlicher für Bestrahlung“ (Quelle: science.apa.at)
  • „Neues Verfahren soll PET im Kreislauf halten“ (Quelle: plastverarbeiter.de)
  • „Weltrekord-Solarzelle: Vier Schichten für 47,6 Prozent“ (Quelle: solarserver.de)
  • „Superheld, der in neuen Knochenimplantaten zur Bekämpfung von Infektionen eingesetzt wird“ (Quelle: kulturpoebel.de)

 

SCHLAGZEILE 4: DAS INFLATIONGESPENST WIRD REALITÄT

Bevor wir näher auf die aktuelle Situation eingehen, schauen wir uns erst einmal an, was denn Inflation ist und wie die öffentlichen Stellen damit umgehen.

Bei der Definition von Inflation ist man sich ja weitgehend noch einig. Denn Inflation ist die Differenz zwischen Geldmengenveränderung und Veränderung der produzierten Güter und Dienstleistungen (= Bruttoinlandsprodukt). Punktuell auftretende Preissteigerungen in einzelnen Märkten entstehen lediglich durch Angebots- bzw. Nachfrageveränderungen.

Bei jedem Kauf und damit auch Verkauf – egal ob es sich um Produkte, Dienstleistungen oder Wertpapiere an der Börse handelt – bleibt die vorhandene Geldmenge gleich! Das lässt sich auch an der überall vorgeschriebenen Verwendung der doppelten Buchführung ablesen. Letztlich ist alles ein Nullsummenspiel. Lediglich auf Bankenebene ist eine Geldvermehrung – mittlerweile weitestgehend digital – möglich. Hier sei nochmals auf die sehenswerte Doku „Oeconomia“ verwiesen.

Das Statistische Bundesamt ermittelt mittels eines zwischenzeitlich mit 650 Güterarten umfassenden Warenkorbs den Verbraucherpreisindex – auch „Inflationsrate“ genannt. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, welche Güterarten in welcher Gewichtung einbezogen werden, findet auf der Webseite des Statistischen Bundesamts eine entsprechende PDF-Datei. Übrigens wird dieser Warenkorb regelmäßig angepasst. Letztmalig war das 2019 der Fall und seitdem gilt das Jahr 2015 als Basisjahr für alle „Berechnungen“.

Das Statistische Bundesamt bietet auf ihren Webseiten auch eine Übersicht an, zu welchen Ergebnissen sie seit 1991 bei den jährlichen Preissteigerungen gekommen sind.

Was meinen Sie, wie realistisch waren in den letzten drei Jahren die offiziellen Zahlen? 2019 lag die offizielle Inflationsrate bei 1,4 %. 2020 sank sie auf gerade mal 0,5 %, während sie 2021 3,1 % erreichte. Oder um die Frage anders zu formulieren: Ihre Ausgaben für das tägliche Leben sind in den letzten drei Jahren nur unwesentlich gestiegen?

Kein Wunder, dass immer wieder von der „gefühlten Inflation“ gesprochen wird, wenn Menschen über die tatsächlichen Preissteigerungen sprechen.

Wer die korrekte Inflation nach obiger Definition ermitteln möchte, benötigt hierfür ja nur zwei Zahlen. Mehr nicht! Sicherlich spiegelt auch sie nicht unbedingt die tatsächlichen Preissteigerungen wider, die wir tagtäglich bei unseren Einkäufen im Geldbeutel spüren. Jedoch kommen sie der Sache doch sichtbar näher.

Die eine Zahl, die benötigt wird, ist das Geldmengenwachstum in einem festgelegten Gebiet und die andere ist das Bruttoinlandsprodukt oder auch Wirtschaftswachstum im selbigen Gebiet. Dabei wird letztere Zahl von der ersteren abgezogen. Schauen wir uns das Ergebnis für die EU für die letzten drei Jahre an:

Geldmengenwachstum 2019: 5,01 % Bruttoinlandsprodukt 2019: +1,50 %
Geldmengenwachstum 2020: 11,43 % Bruttoinlandsprodukt 2020: – 8,30 %
Geldmengenwachstum 2021: 7,01 % Bruttoinlandsprodukt 2021: +5,80 %

Damit kommen wir auf Inflationsraten von 3,51 % (2019), 19,73 % (2020) und 1,21 % (2021). Wenig verwunderlich, dass diese Zahlen von der offiziellen Ermittlung „ein wenig“ abweichen…

Zumindest in diesem Jahr können es die offiziellen Stellen nicht mehr leugnen. Das Inflationsgespenst wird immer mehr zur Realität.

Und was hilft bei einer steigenden Inflation? Zufall, dass sich gerade Ereignisse beginnen zu wiederholen, die mehr oder weniger genau 100 Jahre zurückliegen? Manchmal wiederholt sich Geschichte doch…

Und wenn sich Geschichte wiederholt, dann dürfte es zum Schutz vor den Nachteilen der aktuellen Inflationsentwicklungen auch Folgendes durchaus sinnvoll sein: Die Anwendung der gleichen „Gegenmaßnahmen“, die auch vor 100 Jahren dafür gesorgt haben, dass man gut durch eine solch verrückte Zeit kommt.

Es hat einfach seinen Sinn, dass wir uns auf die Fahnen geschrieben haben: ECHTE WERTE BLEIBEN.